Ich
dachte nur, die folgenden Anleitungen und Bilder könnten auch
für andere Meisterfahrer hilfreich sein und stellte sie aus
diesem Grund ins
Netz:
Der Meister K6 dröhnte recht stark. Schon ab etwa
25km/h. Da er nur großflächig auf Kokosfaserstreifen
auflag,
baute ich weiche Silentblöcke von Mädler ein. Hier
ein Foto
der hinteren Kabinenlagerung:
Die Kabine muß natürlich mit einem Band für
den Fall des Reißens des Silentblocks gesichert werden.
Außerdem
wurden die großen Flächen des Innenraums und Himmels
mit
Akustik-Noppenschaum gedämmt. Sieht toll aus und ist
außerdem noch wirkungsvoll!
Zuletzt wurde die
Kettenübersetzung von zuvor 12/34 auf 13/26 geändert.
Alles
in allem kann ich jetzt bis zu etwa 40km/h ohne Ohrschützer
fahren. Es geht auch noch schneller, doch dann beginnt ein dumpfes
Dröhnen.
Nach Problemen mit der bei der
Übersetzungsänderung verbauten Industriekette 1/2 x
3/16 (zu
selten nachgespannt und dann Kette mehrfach gesprungen und
schließlich am Schloß gerissen) entschloß
ich mich
noch, die Radlagerung hinten rechts zu erneuern; ein Projekt, vor dem
ich mich schon lange drückte. Die Lager waren total
ausgeschlagen.
Die Welle hatte an der Kettenradscheibe wenigstens 0,3 mm Radialspiel.
Also: Kettenradscheibe runter und ORDENTLICH mit dem Gummihammer auf
das Wellenende schlagen:
Die
Welle kam langsam, aber sie kam. Die Welle hat übrigens an der
Aufnahme für die Kettenradscheibe etwa 24,79 .. 24,88mm und
nur an
den Lagerinnenringen 25,0 mm. Wobei die Passung am radseitigen Lager
sehr viel fester ist, als die des Lagers an der Kette. Beide sind vom
Typ 6205. Sie waren gar nicht so sehr "in sich" ausgeschlagen, sondern
es war größtenteils das Rohr (Achskörper)
das den
jahrelangen Schlägen stark nachgegeben hatte. Daher kam die
Welle
zusammen mit dem radseitigen Lager heraus. Dieses ließ sich
leider nicht mit einem "normalen" Werkzeug (Dreiklauenabzieher)
abziehen. Daher mußte schnell ein neuer Abzieher aus einem
30mm
geschlitzten 15mm dicken Flachstahl gebaut werden:
Noch etwas mit Heißluft verwöhnt und PLING war es
herunter.
Das Lager war "Made in Romania" und hatte nur blecherne Deckscheiben.
Es war wesentlich stärker verschlissen als das danach
entfernte
kettenseitige Lager mit Dichtscheiben von "Steyr Austria".
Auf die
Welle nahe der Nabe wurde dann ein neues und vorgewärmtes 6205
2RS
aufgezogen. Es bedurfte trotz Vorwärmung eines 10kg Hammers
und
eines passenden Rohrs, um den Lagerinnenring bis zum Anschlag auf die
Welle gleiten zu lassen.
Wie schon erwähnt, rührte das
große Radialspiel aber gar nicht unbedingt von den Lagern
her,
sondern von der von Haus aus billigen Konstruktion des
Achskörpers. Dieser bestand aus einem Konvolut nahtbehafteter
und
teilweise nichtzentriert verschweißter Stahlrohre. Eine
Distanzhülse zwischen den Lagerinnenringen ist gar nicht erst
vorhanden. Die Außenringe sitzen relativ undefiniert
mit
etwas Abstand zu einem verschweißten Distanzrohr, wodurch sie
sich aber zumindest nicht unbegrenzt aufeinander zubewegen
können.
Bedingt durch die geringe Auflagefläche des
Lageraußenrings
auf der Längschweißnaht des Außenrohrs war
es nur eine
Frage der Zeit, bis sich die "Passung gesetzt" hatte:
Da
ich keine große Lust verspürte, den
Achskörper
abzutrennen und aufzuarbeiten, sah ich eigentlich nur eine
Möglichkeit: das Einkleben der Lager am Außenring.
Hierzu
nahm ich, da vorhanden und zuvor schon einmal für gut
befunden,
einen zweikomponentigen Polyesterkleber mit Metallfüllung
namens
"Plastig Padding - Chemical Metal". Dieser wurde zügig recht
dünn (damit später nichts in die Bremse gelangt) auf
den
entfetteten Außenring des radseitigen Lagers und etwas dicker
auf
den "Sitz" dieses Lagers im Rohr aufgetragen. Danach wurde schnell die
Welle mit Lager "eingesteckt", um den angemischten Kleber noch
für
die Verklebung des Außenrings des kettenseitigen Lagers
verwenden
zu können. Bei letzterem blieb mir natürlich nichts
weiter
übrig, als es untypischerweise "zwischen Rohr und Welle" zu
schieben. Es glitt aber relativ leicht mit dem Innenring auf die Welle.
Mit dem Gleiten an den Außenringen hatte ich aufgrund der
"Wurfpassung" natürlich keine Probleme. Nach dem Abwischen des
beim Eindrücken des kettenseitigen Lagers abgestreiften
überschüssigen Klebers sah es dann so aus:
Der
feine Staub in der Nut rührt vom verzinkten Wasserrohr her,
das zum
Nachsetzen des Lagerinnenrings verwendet wurde. Die Riefen am Rohr
außen stammen wahrscheinlich von früheren
"Seitensprüngen" der Kette beim Vorbesitzer.
Bedenklich bleibt,
daß die Welle und damit das Rad letztendlich nur durch einen
festen Sitz des Innenrings des radseitigen Lagers gegen das
Herauslaufen und gänzliche Abfallen gesichert ist. Die durch
eine
radiale Pressschraube gesicherte Nabe der Kettenradscheibe, sowie der
Sicherungssring (Sprengring) am Wellenende kettenseits können
ja
keine wesentlichen axialen Kräfte aufnehmen.
Schade ist
natürlich auch, daß man jetzt nicht mehr (oder nur
mit
großem Aufwand - Verflüssigen des Klebers durch
Erhitzen
aller Bauteile auf über 130°C) an die Bremse
herankommt. (Aber
es war auch vorher nicht gerade "einladend", mal die Bremsbacken zu
wechseln ...) Deshalb wurde diese auch vor dem Einkleben der
Lager gereinigt und der Schwenkbolzen gefettet.
Außerdem: Der ganze Puch-Motor ist und bleibt eine
Katastrophe.
Er läßt sich zwar recht einfach auseinander- und
(mit
viiiel neuen Teilen) wieder zusammenbauen, ist aber nicht auf
Haltbarkeit konstruiert. Z.B. bewirkt das Fehlen einer Verschraubung
des Kettenritzels auf der Getriebe-Abtriebswelle (das Ritzel ist nur
axial durch Sicherungsringe gegen Ablaufen gehindert und "bimmelt"
ansonsten so vor sich hin), daß beide Teile binnen weniger
100 km
an der Verzahnung schon stark verschlissen sind. Aber da ist Ing.
Hansjörg Meister aus Graz natürlich nicht dran
schuld.
Fahren läßt sich die "Knutschkugel" trotz
einseitigem
Antrieb super und dank pfiffiger und einfacher Detaillösungen
und
einem (nachträglich angebauten?)
Dachgepäckträger
macht jeder Ausflug damit einen Heidenspaß!